Baustellenbesichtigung Zweite Röhre Gotthard Strassentunnel

Am 10. August 2023 durften wir die Baustelle der zweiten Röhre des Gotthard-Strassentunnels besichtigen. Der Betrieb auf der Baustelle war zwar grösstenteils gerade während zwei Wochen in der Sommerpause. Trotzdem konnten wir, das sind 21 Mitglieder von GEO+ING, davon profitieren und alle möglichen begehbaren Orte Über- und Untertage besichtigen. Aber alles der Reihe nach: Kurz vor Mittag trafen wir beim Bahnhof Göschenen respektive, nach einem kurzen Fussmarsch, bei der Kantine Cico Gottardo ein. Dann haben wir uns gleich mit einem feinen Mittagessen gestärkt. Während dem Dessert hat uns GEO+ING-Mitglied Ivo Burkhalter das Projekt vom Bau der zweiten Gotthardröhre nähergebracht. Auch aus vermessungstechnischer Sicht hat er uns die Grundlagenvermessung erklärt, sowie einige Anekdoten dazu erzählt.  

Wieder zurück am Bahnhof Göschenen stürzten sich 11 Teilnehmende ins Tenü orange, denn im Untertagebau gelten erhöhte Sicherheitsvorschriften. Alle bekamen einen Helm, orangen Overall, Sicherheitsschuhe und ein Selbstrettungsgerät. Die anderen 10 Teilnehmenden bekamen im Infocenter, welches in einem wunderschönen alten Saal im Bahnhofsgebäude eingerichtet ist, einen weiteren Einblick in das Projekt. Bei den verschiedenen Stationen erhielten wir durch den sachkundigen Begleiter weitere spannende Erklärungen über die Baustelle.  

Wie im wirklichen Baustellenalltag gab es dann einen Schichtwechsel: Die Gruppe von Untertage übergab die Selbstrettungsgeräte an die Gruppe Übertage. Endlich durften wir dann auch in den Untergrund, Baustellenluft schnuppern, durch die unebenen und teils matschigen Stollen wandern und im halbdunkeln den etwas reduzierten Baustellenalltag beobachten. Es war spannend, den Erläuterungen zuzuhören und sich vorzustellen, wie es dann sein wird, wenn die 300m lange Tunnelbohrmaschine mit dem Vortrieb beginnt. Nachdem wir durch das verwinkelte Stollensystem wieder ans Tageslicht geführt wurden, konnten wir noch einige imposante Baumaschinen bewundern.  

Nach all diesen Eindrücken wechselten wir wieder das Tenü und gingen via Visierstollen, ein Vermessungsstollen aus dem Bau des ersten Bahntunnels, in die Kantine. Bei einem reichhaltigen Apéro kam dann auch das Gesellige nicht zu kurz.